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Bericht Integrationslotsenausbildung, Zeitz, 28. – 29. April 2018

Im April 2018 bewegte sich das Interkulturelle Kompetenz- und Lernzentrum Sport für einen erneuten Durchgang seiner Qualifizierungsmaßnahme „Integrationslotsenausbildung“ zum ersten Mal seit seiner Existenz weg vom Landesstützpunkt Zeitz in den Norden Sachsen-Anhalts, nach Magdeburg. Den Projektverantwortlichen ist es ein Anliegen, das Projekt allen Vereinen im Landesverband zugänglich zu machen und lange Fahrwege zu den Seminaren zu verringern.

Die Teilnehmenden stürzten sich für zwei Tage motiviert in die Arbeit. Den Anfang machte der Referent Csaba Döme mit einer Einheit zur interkulturellen Bildung. Zu Beginn stellten sich alle einander vor, indem auf den Boden eine imaginäre Weltkarte gezeichnet wurde, Magdeburg lag in der Mitte. Alle positionierten sich entsprechend an dem Ort, den sie als ihren Herkunftsort bezeichnen. Schnell kam man ins Gespräch miteinander. Im zweiten Schritt positionierten sich alle entsprechend ihrer Rolle im Verein – als Mitglied, Vorstand und/oder Trainer und erläuterten in diesem Zusammenhang ihrer Motivation am Seminar teilzunehmen. Die nächste Herausforderung für die Gruppe war, mit jeder Person im Raum eine Gemeinsamkeit zu finden. Alle Gemeinsamkeiten wurden auf einem großen Poster festgehalten. Es dauerte einige Zeit, doch irgendwann hatten alle mit jeder anderen Person im Raum eine Gemeinsamkeit gefunden. Es folgten weitere Übungen zu Rollen und Identifikation. Eine kurze theoretische Einheit gab im Anschluss Einblick in Kulturtheorien. Als Einstieg in das Thema Stereotype und Vorurteile wurde die Zitronen-Übung durchgeführt. Nach dem Sammeln der typischen Eigenschaften einer Zitrone wurde in Kleingruppen eine Zitrone näher betrachtet und eine individuelle Lebensgeschichte für jede Zitrone herausgearbeitet, die später in der Großgruppe vorgestellt wurden. Durch die Übung konnte für Heterogenität in vermeintlich homogenen Gruppen sensibilisiert werden.

Im zweiten Teil des Workshops wurde mit konkreten Beispielen der Teilnehmenden aus dem Vereinsalltag gearbeitet. Es wurden verschiedene Fälle untersucht, in denen Vorurteile und Stereotype zu struktureller Diskriminierung im Verein führen.

Am zweiten Tag des Seminars folgte ein Workshop, der die Gefahren von Islamismus und anti-muslimischen Radikalismus thematisierte. Auch im Kampfsport finden sich diese Strömungen wieder. Der Workshop mit Referenten des Vereins Multi-Kulti Dessau informierten über Radikalisierung im Kampfsport, Heroismus, Männlichkeit und Möglichkeiten der Prävention.

Der zweite Teil der Integrationslotsenausbildung findet am 2.-3. Juni statt.

18. Mai 2018
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