Im Rahmen des Projekts Interkulturelles Lern- und Kompetenzzentrum Sport können sich engagierte TrainerInnen zu Integrationslotsen ausbilden lassen. Die Qualifizierung besteht aus insgesamt vier Veranstaltungstagen. Am 25. Und 26. November 2017 fand der zweite Teil der Ausbildung in den Räumlichkeiten des Landesverbandes in Zeitz statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Landesverband Ju-Jitsu Sachsen-Anhalt und von der Deutschen Gesellschaft e. V. in Kooperation mit dem Kurdistan Kultur- und Hilfsverein.
Nach einer Begrüßung durch Sebastian Rösner, Leiter des Bereichs EU und Europa der Deutschen Gesellschaft e. V. und Leiter des Projekts, haben die TeilnehmerInnen zunächst die Erkenntnisse des ersten Ausbildungswochenendes reflektiert. Damit auch diejenigen an den Workshops teilnehmen konnten, die den ersten Teil der Veranstaltung noch nicht absolviert haben, wurde die Frage geklärt, was genau ein Integrationslotse überhaupt ist. Dabei wurde vor allem seine Funktion als Bindeglied zwischen dem Landesverband und dem Verein betont. Innerhalb des Vereins kann der Integrationslotse sowohl aktiv als auch passiv in Erscheinung treten. Zum einen sollte er immer als Ansprechpartner erkennbar sein, sich andererseits jedoch auch aktiv als Botschafter für die Idee der interkulturellen Öffnung im Verein einsetzen. So wurden beispielsweise im Rahmen der Ausbildung Kenntnisse im Umgang mit rassistischen Äußerungen vermittelt, was insbesondere bei der Integration von Geflüchteten in den Verein helfen soll.
Am ersten Tag hat Csaba Döme vom „Friedenskreis Halle e. V.“ die TeilnehmerInnen in seinem Workshop durch verschiedene Aufgaben und Aktivitäten immer wieder dazu aufgefordert, sich mit der Rolle als Integrationslotse auseinanderzusetzen. In spielerischem Rahmen hat Döme den TrainerInnen unterschiedliche Formen der Diskriminierung aufgezeigt und Lösungsansätze vorgestellt, wie man dieser im Sportverein aktiv entgegentreten kann. Das Ziel dieses Workshops war vor allem, dass sich die zukünftigen Integrationslotsen mit Vorurteilen und Diskriminierungsmechanismen von einer anderen Perspektive nähern, um sie im Vereinsleben besser erkennen zu können.
Der zweite Tag der Ausbildung wurde von einem Workshop zum Thema „Selbstfürsorge im Ehrenamt“ eingeleitet. Mary Lange vom „Landesnetzwerk Migrantenorganisation Sachsen-Anhalt (LAMSA e. V. Halle)“ hat mit den TrainerInnen über die Chancen des Ehrenamts gesprochen. Sie nutzte die Gelegenheit auch, um auf die Notwendigkeit der Selbstfürsorge hinzuweisen. Gemeinsam mit Lange haben die TeilnehmerInnen sich über eigene Erfahrungen mit Stress und Überbelastung ausgetauscht, um anschließend verschiedene Methoden der Selbstfürsorge zu erarbeiten.
Da die Veranstaltung den Abschluss der zweiteiligen Ausbildung darstellte, wurden im Anschluss feierlich die Urkunden an die Integrationslotsen verliehen. Der Präsident des Landesverbandes Ju-Jitsu Sachsen-Anhalt, Silvio Klawonn, und Sebastian Rösner als Projektpartner beglückwünschten alle TeilnehmerInnen und betonten noch einmal, dass sie auch nach Abschluss des Projekts jederzeit unterstützend zur Verfügung stehen. Konkrete Schritte zur Aktivierung der Integrationslosten wurden erarbeitet.