Am 25. August 2018 fand im Leinefelder Ju-Jutsu Verein e.V. ein Sensibilisierungsworkshop im Rahmen des Projekts „Interkulturelles Lern- und Kompetenzzentrum Sport“ statt. Thema der Veranstaltung war „Menschenfeindlichkeit und Rassismus im Sport erkennen und wirkungsvoll begegnen“. Geleitet wurde der Workshop von Helge Tiede, den Landeskoordinator des Projekts Menschlichkeit und Toleranz im Sport (MuT) aus Sachsen-Anhalt.
Das Publikum setzte sich aus unterschiedlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammen, unter ihnen waren Mitglieder und Trainerinnen und Trainer aus dem Leinefelder Ju-Jutsu Verein e.V. sowie aus benachbarten Vereinen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren motiviert und hatten den Wunsch und das Ziel, einen Raum der Begegnung und des Austauschs zu schaffen.
Einführend fragte Helge Tiede, was die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter dem Begriff „Menschenfeindlichkeit“ verstünden und so begann eine Diskussion mit einem damit einhergehenden Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmerinnen und konnten feststellen, dass unterschiedliche Formen von Rassismus und Vorurteilen im Allgemeinen existieren und unser Zusammenleben und die Art, wie wir aufeinander zugehen, kennzeichnen.
Nach der ersten Debatte stellte Helge Tiede verschiedene Formen von Diskriminierung vor und erläuterte den Ansatz der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Dieser Ansatz sammelt die häufigsten Diskriminierungsformen, die zur Ausgrenzung und Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe führen. Die einzelnen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind: Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Etablierte-Vorrechte, Sexismus und Homophobie. Diese Erfahrung führte zu einer weiteren Diskussion und einem Meinungsaustausch.
Nach zwei intensiven Diskussionen erreichte der Workshop seinen praktischen und aktiven Teil. Erstmal wurden Situationen mit verbalen Aggressionen simuliert, danach konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Aufsicht und Hilfe von Helge Tiede unterschiedliche Methoden der Konfliktbeilegung erarbeiten.
Anschließend wurde ein Rollenspiel durchgeführt. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde eine Rolle zugewiesen und sie wurden gebeten, sich in eine Reihe zu stellen. Helge Tiede stellte viele Fragen. Konnte jemand die Frage für sich positiv beantworten, so sollte ein Schritt nach vorne gemacht werden. Fiel die Antwort hingegen negativ aus, musste man stehen bleiben. Am Ende des Spiels erreichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedliche Punkte im Raum. Diese symbolisierten die verschiedenen sozialen Chancen und Gegebenheiten innerhalb unserer Gesellschaft, welche dann ein weiteres Mal aufgegriffen und thematisiert wurden.