Am 14. Oktober 2017 war in Zeitz Helge Tiede zu Besuch, der Landeskoordinator des Projekts Menschlichkeit und Toleranz im Sport (MuT). Das Projekt wird vom LandesSportBund Sachsen-Anhalt seit einigen Jahren durchgeführt. Ziele des Projekts sind Demokratieförderung und Extremismusprävention in den Sportvereinen Sachsen-Anhalts. Einführend stellte Helge Tiede unterschiedliche Formen von Diskriminierung vor und erläuterte den Ansatz der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, der an der Universität Bielefeld entwickelt wurde. Dieser Ansatz sammelt die häufigsten Diskriminierungsformen die zur Ausgrenzung und Abwertung von Menschen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe führen. Die einzelnen Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind: Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Etabliertenvorrechte (wer zuerst da war hat mehr Rechte), Sexismus und Homophobie, sowie die Abwertung Obdachloser.
In seinem weiteren Vortrag stellte Helge Tiede die unterschiedlichen Formen von Extremismus dar, insbesondere Linke Militanz, Religiösen Extremismus und Rechtsextremismus.
Zum Ende des Workshops wurde die Frage diskutiert, inwiefern Sport eine Lösung für extremistische Tendenzen in der Gesellschaft sein kann. Vieles hängt von Bereitschaft und Engagement im Verein ab. Vor allem im ländlichen Raum lassen konkrete Maßnahmen der Politik oft auf sich warten.
Das Projekt MuT will hier unterstützen und beraten. Das Team kann jederzeit für Präventionszwecke und auch bei konkreten Problemsituationen kontaktiert werden.
Genauer für:
– Bildungsarbeit: Aufklärung und Sensibilisierung sowie Vermittlung von Kompetenzen
zum Umgang mit (Rechts-)Extremismus und seinen Erscheinungsformen
– Beratung der Sportvereine vor Ort: Aufsuchende Beratung hilfesuchender Sportvereine
und gemeinsame Erarbeitung von Problem- bzw. Konfliktlösungen
Weitere Infos zum MuT-Projekt und Kontaktdaten der Ansprechpartner: http://www.lsb-sachsen-anhalt.de/2015/o.red.r/menschlichkeitundtoleranz.php